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Kurzgeschichten > Humor

Galerie am Stadtrand von Köln. Satire.

von Dieter Raedel >>

Eine Betuchte aus Frechen erlaubt sich den Spaß, einen Kölner Galeristen derart auf's Glatteis zu schicken, dessen Rutschpartie er nicht sogleich vergessen wird. Eine Glosse aus dem Brutkasten von Prenzlmaler.

Lange schon hegte man den Plan, im neuen Jahr mal richtig einen Drachen steigen zu lassen und zwar von der Art, einem Galeristen gehörig auf den Zahn zu fühlen. Frau von Mies, wir nennen sie einfach mal so, weihte ihren Opa ein, der sogleich von dieser genialen Idee Feuer fing. Sie wohnte in der Frechener Funkenstraße und der Opa kam vom Mastenweg aus Sindorf, einem Ortsteil von Kerpen, und sprach immer vom Erotikweg.Frau von Mies hatte sich wochenlang belesen und war bestens präpariert. Es wurde eine dreiteilige Ordensspange gebastelt, mit dem Ziel, mit diesem Design ständige Hochspannung erzeugen zu wollen. Drei polierte Orden, vom Flohmarkt erstanden, sollten zusätzlich Platzangst verbreiten. Der Träger der hochrangigen Auszeichnungen war Opa, der sich kurz vor der Galerie in einen Rollstuhl setzen sollte. Obendrein war er mit einem alten Hörrohr aus Messing ausgestattet. Man trug elegantes Schwarz und fuhr in Richtung Köln. Als man eine Galerie etwas außerhalb des Zentrums ausmachte, klappte man den geborgten Rollstuhl auseinander, der rüstige Opa schwippte hinein und Frau von Mies steuerte zielstrebig den Ort der Inszenierung an, in der Hoffnung, die perfekte Adresse für derartige Vergnügungen ausfindig gemacht zu haben.

Zwei große Schaufenster gaben Einblick in die Galerie und das
raffinierte Duo gondelte interessiert längere Zeit vor den Schaufenstern rum, bis ein mit roter Fliege ausstaffierter Herr
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