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Kurzgeschichten > Humor
Und wenn mein weichgespülter und wohlwollender Neuro-Quaksalbius neben dem Sportteil der Zeitung abends auch noch die Nachrichten verfolgt und von eiskalten Wirtschaftskriminellen, tyrannischen Kriegshetzern und schamlosen Egomanen (Politikern) erfährt, dann fragt er sich tiefenpsychologisch: ist das der ganz normale Wahnsinn, oder sind die alle nur wahnsinnig normal? Und mich fragt er: „Wie geht´s uns denn heut?“.

Hey, ich bin nicht Rain Man und ich leide auch nicht an einer an Autismus grenzenden Ignoranz gegenüber einer sich ankündigenden endzeitlichen Entscheidungssituation. Ich weiß um die eschatologische Bedeutung von Katastrophen und Kriegen, mit denen die Menschheit zu kämpfen hat. Ich lese in der Zeitung über die Offenbarung des Johannes als hätte ich sie selbst geschrieben. Und aus meinem LCD-Flachbildschirm glotzen mich täglich mannigfaltige Fratzen des Antichristen in Full-HD Qualität an. Ich sehe die Dinge eben ein bischen realistisch.

Diese schmerzhafte Melancholie empfinde ich nicht etwa seit meine drei Freunde Johnny Walker, Jack Daniels und Jim Beam regelmäßig vorbei schauen. So häufig sind sie auch gar nicht zu Gast. Zugegebenermaßen geht es mir nach ihrem Besuch besser als nach einem Besuch bei meinem Psycho. Aber ich bin kein Alkoholiker. Auf diese Feststellung lege ich großen Wert! Ein Alkoholiker trinkt nämlich alles, notfalls auch Klosterfrau Melissengeist. Ich hingegen habe Stil beim Saufen: Ich trinke nur Rotwein. Die Jungs habe ich eigentlich nur da für meine guten Freunde. Wieso sollte es auch schlimm sein, hin und wieder mal ein Gläschen zu trinken?
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