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Kurzgeschichten > Humor

Mein aufgebahrter Onkel in Ohorn / OL.

von Dieter Raedel >>

Onkel Kurt war mir der liebste Mensch meiner Verwandtschaft. Immer zu einem Schabernack bereit, saß ihm ständig der Schalk im Nacken. Es mangelte ihm auch nie, lustige Geschichten zu erzählen. Er war Maurer und in Ohorn sehr beliebt. Insgeheim wünschte ich mir ihn als Vater. Wenn er von seinem Kegelabend aus der "Silberweide" kam, besuchte er stets meine Mutter.
"Na, mein Schwesterlein, wie geht es dir ?"

In diesem Satz steckt zugleich seine Liebenswürdigkeit. Als ich vor vielen Jahren eine 14 tägige Tournee mit meinem Kinderprogramm über die Konzert- und Gstspieldirektion Dresden hatte, bot ich ihm an, mit ihm zum Veranstaltungsort zu fahren. Sofort war er hell begeistert und ich nahm ihn mit. Onkel Kurt saß an der Seite in der ersten Reihe. Am Anfang der Veranstaltung teilte ich den Kindern und deren Eltern mit, dass ein besonderer Gast sich im Saal befindet und animierte die Zuschauer zu einem Sonderapplaus. Diesen dürfte er noch lange in Erinnerung behalten haben. Onkel Kurt wohnte mit Tante Reni in der Rindenstraße.

Eines Tages erfuhr ich folgende Story, die sich tatsächlich abgespielt haben muss und die ich nun in meiner Art aufbereiten möchte.
Mein Onkel war in lustiger Gesellschaft im Mitteldorf gewesen und die Tagung scheint feuchtfröhlich kaum ein Ende gefunden zu haben. Da die Zeit zum Aufbruch fällig war, konnte mein lieber Onkel nicht mehr auf den Beinen stehn. Versuche, ihn stützend nach Hause zu bringen, scheiterten, da er immer durchsackte. Nun war guter Rat teuer. Endlich fand man eine Möglichkeit, ihn nach Hause zu transportieren. Man besorgte sich eine Schubkarre und setzte Onkel Kurt da rein, der von all' diesen Begleitumständen nichts mitbekam.
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