Kurzgeschichten > Krimi |
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Lächeln wurde um eine Nuance spöttischer:
"Mit dem größten Vergnügen!"
Nach dem Tanz hauchte sie ihrem Mann einen Kuss auf die Wange:
"Ich muss mich hinlegen. Meine Migräne."
Dabelstein war nur allzu bereit, auf ein Bier in die Piano-Bar umzuziehen. "Ich darf mich frühestens in drei Stunden in der Kabine sehen lassen. Wenn Janine ihre Migräne hat, kann sie niemanden in ihrer Nähe ertragen."
Hemingway schloss sich uns an. Der Fanclub des Pianisten war noch vollzählig versammelt und das Ehepaar Luchs winkte uns zu sich an den Tisch. Nach dem ersten Bier entschuldigte ich mich.
"Aber Sie müssen wiederkommen!" bat Dabelstein "Stets zu Diensten!"
Seit Mitternacht hatten Stoever und Ment Dienst auf der Brücke. Die "Star of the Seas" müsste schon auf einen Eisberg auflaufen, um sie von ihrem Ritual, um halb eins einen Tee zu trinken, abzubringen. Nicht einen Blick würden sie auf das Vorderdeck werfen. Mindestens 60 Seemeilen trennten uns inzwischen von der tunesischen Küste.
Janine erwartete mich schon. Herausfordernd lehnte sie an der Reling, ihr weißer Schal flatterte im Wind. Sie ignorierte den Wein, den ich ihr reichte.
Stattdessen kletterte sie auf die Reling:
"Kommen Sie, ich will fliegen wie Kate Winslet in Titanic!"
Mit der linken Hand hielt sie sich an der Spitze fest, das rechte Bein hatte sie schon über die Reling gesetzt.
"Und wie du fliegen wirst!", dachte ich und stieg hinter ihr hinauf. Ihr Schal wehte mir ins Gesicht.
"Wussten Sie nicht, dass Lauschen sich nicht gehört, Herr Pelker?"
Mit ihrer rechten Hand packte sie mich am Revers. Sie setzte den Hebel |
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