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Kurzgeschichten > Liebe
als sie nach dem Schwimmen die Kappe abriß.
Sie gab mir ihre Kamera und ich filmte. Ich sah sie im Sucher. Sie lief über den Kies, verlor eine Sandale, bückte sich. Naheinstellung, Augen groß, mit dunklen Pupillen, und dann, enorm, der Schlag der Wimpern.
Ich sah sie, sie hatte die Hand auf der Stirn. Mit dem Fingernagel blieb sie an einem Blatt Schorf hängen zwischen den Augenbrauen.
Ich kann nicht anders, sagte sie, ich kratze die Stelle immer wieder auf.
*
Abends schrieb ich ihr einen Brief: Täglich und in jeder Stunde, im Gewühl und wo wir einsam sind, aus Gebüsch unter dem wir liegen, zwischen den Werkzeugen unserer Arbeit . . . – so zitierte ich aus einem Buch aus dem Frühjahr 1905.
*
Am nächsten Morgen waren wir die ersten am Kurhaus. Das Meer lag im Regengeprassel. Die Strandkörbe standen wie gescholtene Kinder.
Wir liefen auf die Brücke. Wir stellten uns dicht gegen einen Pfahl. Eva zog den Brief unter dem Anorak vor. Die Schrift lief auseinander.
Laß es regnen, sagte ich. Sie blickte hoch, blies die Wassertropfen von der Nase.
*
Auf Stufen stiegen wir in die Schlucht.
Unten lagen Steine im Wasser, auf die wir traten. Oben hockte ich mich vor Eva hin und legte die Aufschläge ihrer Cordhose nach unten: Jetzt kommen Brennesseln.
Eva tauchte als erste ins Unterholz. Klatschen der Zweige. Dann kam das Hohe Ufer. Eva saß am Rand. Ich rückte neben sie. Der Boden brach hier ab. Baumwurzeln ragten heraus. Wir beugten uns vor. Mauerschwalben flogen aus ihren Löchern in der Steilwand.
Wirklich wenig Platz, sagte ich und drückte Eva ins Gras. Die Blätter des Gebüschs trafen mich, die Zweige drückten sich weich an meine Augen.
Eva drehte den Kopf. Weich
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