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Kurzgeschichten > Liebe
schlimmsten Fall… Nein, besser nicht!
Das war nicht gut, gar nicht gut. Leider traf der schlimmste Fall ein, denn kurz darauf standen Mutter und Vater - Mutter hatte Vater zu Hilfe geholt – anklagend vor meinem Bett.
„Wir möchten euch sprechen!“
„Okay“, sagte ich. Ich erhob mich aus meinem Bett und fühlte den Blick meiner Mutter listig über meinen unschuldigen Schlafanzug wandern. Sie war bestimmt sehr enttäuscht darüber, hätte mich lieber nackt erwartet. Meine Mutter und ich - wir mögen uns nicht besonders...
„Zieh dir was an“, sagte ich leise zu Michael, der im Schlafanzug auf der Bettkante hockte, sein Gesicht wirkte vollkommen beherrscht, aber auch undurchschaubar. „Ich will nicht, dass sie dich so sehen.“
Michael und ich saßen nebeneinander auf dem altmodischen Sofa, er hatte sich angekleidet und wieder respektabel gemacht, ich hingegen fühlte mich sehr verletzlich in meinem unschuldigen Schlafanzug. Uns gegenüber meine Eltern. Und die permanent nach Zigarettenqualm stinkende Tante Sophie hockte auch da und glotzte uns aus ihren Vogelaugen an.
Mein Vater sah verwirrt aus, aber nicht besonders ärgerlich, vermutlich bewunderte er Michael, der als relativ alter Sack noch so ein junges Mädchen ins Bett gekriegt hatte: ‚Hat er? Und wie ist das wohl?’ Ich las meinem Vater die Gedanken von der Stirn ab - und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Mein Vater ist ein ziemliches Ferkel, ein Ferkel, das meine Mutter oft betrogen hatte…
„Lach nicht, du Hure!“, schrie meine Mutter mich an.
„Und du bist eine ungepflegte Schlampe“, sagte ich gelassen. „Vielleicht geht dein Mann deswegen fremd…“
Sie glotzte mich blöd an und verzog das Gesicht, als ob sie gleich weinen wollte.
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