Kurzgeschichten > Liebe |
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Ich ging spontan auf die körperöffnungs-bezügliche Aufforderung ein. Ich hielt mit der einen Hand Frau Wassermann fest. Mit der anderen Hand zog ich an der Reißleine (es war so eine Pionierhose). Zwischen meiner Hand und der Muschel war nun noch die Baumwolle der hellblauen Unterwäsche.
Frau Wassermann zog aber wortlos die Pionierhose wieder zu.
Sie müssen aus körperlichen Dingen, die das Einfachste auf der Welt sind, nicht so ein Theater machen, sagte sie. Sie ließ sich von mir küssen.
Sie hatte einen Shalottengeschmack. Das sind diese kleinen Zwiebeln in Halbkelchform. Sie bot davon sogar mir an. Trug sie in der Hosentasche.
Meine Erregung hatte indessen noch zugenommen. Wie halten Sie es, Frau Wassermann, in diesem einsamen Landstrich mit der Liebe?
Sie erzählte mir, wie sie lebte. Zweimal in der Woche fährt sie in die Hauptstadt. Die körperliche Erfüllung, die sie dort findet, reiche ihr aus. Ihre seelischen Wünsche richte sie nun an mich.
16. September 2008 |
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