Kurzgeschichten > Liebe |
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härter und verbitterter gegen ihren inneren Schmerz an. Hin und wieder sprach Michael ein paar Worte mit Debby, denn an diese konnte er sich noch erinnern. Doch sein Unterbewusstsein ging ganz eigene Wege. Manchmal rief er im Schlaf ganz verzweifelt nach Lisa bis er schließlich erwachte. Sie wollte ihn gern im Arm halten, ihm Kraft und Wärme geben, aber sie wagte es nicht. Nur manchmal, wenn sie glaubte, dass er fest schlief, strich sie ihm sanft über das gequälte Gesicht oder küsste ihn heimlich. In diesem stillen, traurigen Haus ging das Leben dennoch weiter. Brandon wuchs mit der ganzen Liebe seiner beiden Eltern auf und er war ein kleiner Sonnenschein. aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa Lisa saß im Halbdunkel in der Küche als Debby hereinkam. „Du schläfst noch nicht?“, fragte Debby. „Nein.“, erwiderte Lisa müde. Auch Michael war erwacht und wollte etwas trinken. Doch er hörte die Frauen in der Küche reden und gegen seine Gewohnheit setzte er sich auf die Stufen der Treppe und konnte von dort aus jedes Wort deutlich hören. „Du hast jetzt jeden Tag nahezu ohne Pause gearbeitet, du kannst doch keine Kraft mehr haben.“, hörte er die Stimme seiner Schwester. „Ja, ich bin so müde, aber ich kann trotzdem nicht schlafen.“ „Ich mach dir noch schnell eine heiße Schokolade. Ich gebe zu, es hilft nicht gegen deine Sorgen, aber vielleicht kannst du danach schlafen.“ „Ach Debby, ich darf mich eigentlich gar nicht beschweren. Ich habe einen schuldenfreien Hof, einen Mann und ein hübsches Kind.“ „Aber du leidest.“ Tränen liefen über Lisas Gesicht und Debby legte ihr erschrocken den Arm um die bebenden Schultern. „Er liegt neben mir und ich höre, wie er atmet, spüre seine Wärme. Und |
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