Kurzgeschichten > Liebe |
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gegenseitig getröstet. Dad fand es sehr wichtig, dass wir zusammenhalten und das haben wir getan.“ Nun wurde sie ernst: „Als er starb, war plötzlich alles anders. Mum begann ehrgeizig am Bild der perfekten amerikanischen Familie zu arbeiten und wir haben dieses dumme Spielchen mitgespielt. Du bist zur Offiziersschule gegangen, ich habe einen Arzt geheiratet und genau, wie geplant, zwei Kinder bekommen. So wie es sich gehört natürlich einen Sohn und eine Tochter. – Perfekt! Leider haben wir Daddys Rat nicht befolgt. Wir haben uns aus den Augen verloren. Zum Glück hast du durch einen glücklichen Umstand Lisa kennen gelernt. Das hat deine Gefühle wieder ins richtige Lot gebracht. Durch den gleichen Umstand kam auch ich hierher. – Ich bin hier so glücklich wie niemals zuvor.“ „Es ist gut, dass du hier bist.“ „Ja, schlaf ein bisschen, großer Bruder, ich kann dich für ein paar Stunden ablösen.“ „Nein, ich könnte ohnehin nicht schlafen. Geh schon, du brauchst dringend Ruhe und David wird sicher schon auf dich warten.“ „Versuch trotzdem, dich etwas auszuruhen.“ Sie küsste ihn auf die unrasierte Wange. „Ich hab dich lieb!“ Dann war er wieder allein. Wie jede Nacht legte er sich neben sie und sie öffnete die Augen. „Mike?“ Suchend und nervös glitt ihre Hand über die Bettdecke. „Ich bin hier bei dir. Es ist alles gut.“ „Das Pferd, Michael, erinnerst du dich an das Pferd? Du hast es auf die Welt geholt.“ „Wir haben die ganze Nacht im Stall verbracht und ich habe dir beim Schlafen zugesehen. Da wusste ich, dass ich dich liebe.“ Warum hatte er das jetzt gesagt? Tatsächlich erinnerte er sich an diese Nacht. Aber er konnte nicht sagen, weshalb er sich gerade jetzt erinnerte und warum |
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