Kurzgeschichten > Liebe |
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Schriftkram, der auf so einem Hof anfiel. Einer der beiden Brüder hatte ganz eindeutig ein Auge auf Lisa geworfen. Er machte keinen Hehl daraus. Aber er war recht faul und half nie auf dem Hof. Meistens stand er irgendwo im Wege herum und nervte die Leute mit ziemlich dummen Sprüchen. Michael fand schon bald heraus, dass James größtes Interesse dem Hof galt und wenn er nur mit Lisas Hilfe an diesen herankam, dann musste er sie dazu überreden, ihn zu heiraten. Michael gefiel das nicht. Schließlich fühlte er sich für Lisa und ihre Mutter verantwortlich, denn er war nicht nur der Vorgesetzte von Peter und Daniel Dawson, sondern in erster Linie ihr Freund gewesen. Oft ging er auf den nahegelegenen Friedhof und traf dort manchmal auf Lisa. Sie standen dann wortlos nebeneinander und oft sahen sie sich nur an und verstanden sich ohne Worte. Eines Abends traf er sie im Pferdestall bei einer jungen Stute, die ihr erstes Fohlen bekommen sollte. Er sah sofort, dass Lisa geweint hatte, ließ sie es aber nicht merken. „Wie geht es denn voran?“, fragte er „Es kann noch die ganze Nacht dauern.“ „Dann hole ich uns mal frischen Kaffee.“ „Sie brauchen nicht aufzubleiben. Es kann wirklich noch die ganze Nacht dauern und sie haben den ganzen Tag gearbeitet.“ „Sie auch, Lisa, und die halbe Nacht dazu. – Ich bin gleich mit dem Kaffee zurück.“ Tatsächlich war er bald wieder da. Er brachte einen Korb mit Kaffee, zwei Bechern, ein paar belegten Broten und etwas Obst mit. Dann saßen sie im weichen Stroh, tranken Kaffee und warteten. „Sind sie verheiratet?“, fragte Lisa später. „Ich war es einmal.“ „Wollte sie nicht, dass sie in den Krieg ziehen?“ „Schlimmer noch: Es hat sie nicht interessiert, |
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