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Kurzgeschichten > Liebe

Mahagoni-Augen

von Caro >>

Mahagoni-Augen

Der Schein des Feuers bringt ihr Haar zum glänzen. Mahagonifarben. Vielleicht auch Kastanie, auf jeden Fall ist eine Spur Gold mit drin. In leichten Wellen fällt es ihr über den Rücken, fast bis zur Hüfte. Aus den Augenwinkeln beobachte ich, wie die dichten schwarzen Wimpern sich nervös hin und her bewegen. Sie verraten mir wo diese Augen, die ich jetzt nicht sehen kann, hinschauen. Erst ins Feuer, dann geradeaus in die Ferne, als hätten sie etwas entdeckt, das sie nicht mehr aufhören wollen anzusehen. Die Augen scheinen sich losgelöst von den Gedanken des Mädchens neben mir zu bewegen, als gäbe es für sie ihre eigene kleine Welt zu erkunden. Die Lippen, von denen ich weiß dass sie normalerweise immer ein wenig rissig sind, sehen im Licht des Feuers jetzt seltsam weich aus, genau wie ihre sonst so harten Gesichtszüge. Sie ist wunderschön. Ich sehe sie immer noch nicht direkt an, das würde sie stören. Dennoch bleibt mein Blick jetzt an ihrem Körper hängen und ich erschrecke mich fast ein wenig, als ich sehe, wie perfekt er geformt ist. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich in den wenigen Tagen, die wir bis jetzt zusammen verbracht haben, immer nur ihr Gesicht angeschaut habe. Instinktiv schüttele ich den Kopf, das passt nicht zu mir. Normalerweise schaue ich Mädchen nicht zuerst ins Gesicht. Die kleine Bewegung meines Kopfes ist ihr nicht entgangen. Sie schaut mich an. Jeder andere hätte jetzt gelächelt, sie tut es nicht. Ernst sehen mich die zwei großen Augen an. Mahagoni-Gold, wie ihre Haare.
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