Kurzgeschichten > Liebe |
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wenn man schlecht geträumt hatte, nie einer, der einen die Abgründe der Seele vergessen ließ, nie einer, bei dem man sich Schwäche erlauben konnte, ohne dass er das ausnutzte.
Irma fühlt eine tiefe Befriedigung darüber, dass ihr diese Gedanken wieder eingefallen sind, und sie schaut grüblerisch vor sich hin. Und jetzt stellt sich heraus, dass nicht sie die Abgründe der Seele hat, sondern der starke Chris, denn warum sonst verhält er sich wie ein in die Falle gegangenes Tier, das um sich schlägt...
Was soll sie nun tun? Erst einmal gar nichts, vielleicht wird sich die Sache ja klären. Er hat Probleme, und vielleicht wird sie darüber erfahren. Und danach sollte sie den Einblick in seine Seele einfach vergessen, denn er wird ihr dafür dankbar sein.
Aber wie konnte er nur, warum hat er das gesagt, warum war er so grausam? Und dann auf einmal kommt der Schmerz, und sie krümmt sich, als hätte sie einen Tritt bekommen. Sie muss weg von hier, sie hält es nicht mehr aus. Hoffentlich ist er nicht mehr im Haus, sie will ihm auf keinen Fall begegnen Und seine Seele interessiert sie einen Dreck, er hat ja gar keine Seele. Denn so verhält man sich nicht.
Leise geht sie aus der Wohnung und schleicht sich in das Zimmer, das am Ende des Flures liegt und einen eigenen Eingang besitzt. Dort hat sie sich ein wenig eingerichtet, es steht nicht viel drin, ein Tisch mit ihrem Laptop darauf, ein Stuhl davor und in der Ecke ein altes Sofa. Es war ihr... hahaha Refugium, in das sie sich manchmal zurückzog, um Chris nicht auf die Nerven zu gehen. Sie hatte ja gedacht, er wäre weibliche Gesellschaft längerfristig nicht gewohnt. Auch das war wohl ein Irrtum. |
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