Kurzgeschichten > Liebe |
 |
|
„Ich war eben bei Chris.“
„Was?“ Oh nein, schon ist sie wieder verunsichert, und wo ist ihr Humor geblieben. Futsch ist er. Nur durch diese paar Worte: Ich war eben bei Chris.
„Er sah gar nicht gut aus.“
„Das geschieht ihm recht!“ Irma spuckt diese Worte förmlich aus und wendet sich zur Seite, um Ralf nicht anschauen zu müssen..
„Was ist denn los, Irma?“ Ralf tritt einen Schritt auf sie zu, Irma will zurückweichen, aber dann lässt sie es doch zu, dass er sie in den Arm nimmt.
„Ist es das, was ich denke?“
Irma wird steif in seinen Armen. „Was denkst du denn?“, fragt sie schließlich unsicher.
„Ich weiß, wie es schwangeren Frauen manchmal geht, ich habe schließlich eine jüngere Schwester, die auch mal...“
„Ach, halt die Klappe!“ Irma befreit sich unwirsch aus seinen Armen. Soll sie es ihm sagen? Warum eigentlich nicht. Sie will das Kind, sie hat sich entschieden, sie wird es kriegen – und alle werden es erfahren, also warum nicht gleich damit rausrücken...
„Okay, du hast recht!“ Ihre Stimme klingt wütend, und sie fährt verächtlich fort: „Er hat mich angepimpert, mir einen dicken Bauch gemacht, mir einen Braten in die Röhre geschoben. Er hat mich, verdammt noch mal geschwängert. So, jetzt weißt du es! Gibt es sonst noch ähnlich nette Namen dafür? Du musst es doch wissen, du bist doch auch ein Mann!“ Oh je, warum hackt sie auf Ralf herum, er hat ihr doch gar nichts getan.
Ralf schaut sie fassungslos an und überlegt sichtlich. Was wird er wohl von sich geben? Irgendeinen hirnrissigen, oberflächlichen und vor allem männlichen Mist?
„Irma“, sein Blick ist zärtlich, so scheint es ihr. „Du weißt doch, dass ich dich liebe.“
„Nein“, sagt Irma nach einer Weile fassungslos. „Das weiß |
 |
zurück |
Seite
von 6 |
|
 |
Kommentare (2) |
|