Kurzgeschichten > Liebe |
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Ein kleiner Junge, der sich schuldig fühlt und der unbewusst spürt, dass sein Vater ihn nicht liebt.
„Verdammt noch mal, ich verlange von dir, dass du das in Ordnung bringst! Er bildet sich bestimmt ein, er wäre am Tod seiner Muter schuld, und genau den Eindruck hast du ihm ja vermittelt.“
„Das wollte ich nicht...“
„Doch, genau das wolltest du!“ Irma funkelte ihn wütend an. „Du hast ihm die Schuld daran gegeben, dass seine Mutter starb. Und er hat sich den Schuh angezogen. Zum einen, weil du ihm bestimmt immer das Gefühl gegeben hast, dass du ihn nicht magst, denn er hat ja schließlich seine Mutter und deine Frau umgebracht. Und wer weiß, was er sich alles darunter vorgestellt hat...“ Sie verstummte, während der Proff wie gelähmt dastand und sie mit offenem Mund anschaute.
„Oh mein Gott!“ sagte sie nach einer Weile leise. „Was hast du nur getan?“
Der Proff war anscheinend nicht in der Lage, zu sprechen.
„Ich will, dass du mit ihm redest! Du musst ihm sagen, dass er nicht schuld am Tod seiner Mutter war.“ Irmas Stimme klang aufgebracht. „Aber vor allem musst du ihm sagen, dass DU ihn lieb hast!“
Der Proff starrte sie an und sagte schließlich: „Du musst ihn sehr lieben, so wie du dich um ihn sorgst.“
„Das ist jetzt egal,“ brachte Irma mühsam hervor, denn die Tränen schossen ihr wieder in die Augen. „Jetzt geht es um dich und um Chris. Wenn du deine Frau wirklich so geliebt hast, wie du sagst, dann musst du auch ihren Sohn lieben!“
„Ach Irma…“ Der Proff trat auf sie zu und nahm sie in die Arme. „Es wird alles in Ordnung kommen, ich werde dafür sorgen. Es geht ja schließlich auch um meinen Enkel.“ Dieser Gedanke war ihm wohl gerade erst gekommen, |
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