Kurzgeschichten > Liebe |
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irgendwohin zu gehen.
Hat sie dabei etwa Chris im Hinterkopf gehabt, nach dem Motto: Ich bin zwar alleine hier, aber eigentlich hab’ ich es gar nicht nötig, durch die Kneipen zu ziehen, denn ich bin in festen Händen.
Oh Gott, wie schrecklich! Wie falsch und wie peinlich!
Und in den anderen Kneipen ist auch nix los gewesen. Die Tanzerei in der alten Fabrik entpuppte sich als lahmarschiger Altpärchenabend – schon wieder nur Pärchen – und sie kam sich fast vor wie Amy Winehouse im Vergleich zu den anwesenden Frauen. Und trotzdem hat sie niemand angeschaut. Ist sie unsichtbar?
Jetzt gibt es wirklich nur noch den einen, der etwas von ihr will und der sie begehrt. So sehr begehrt, dass er ihr einen Heiratsantrag gemacht hat Er ist ihre letzte Hoffnung, ihr Rettungsanker. Er ist derjenige, der sie wirklich will, im Gegensatz zu diesem anderem, der sie verschmäht und veräppelt hat.
Irma kennt Olivers Wohnung. Vor ein paar Monaten war sie dort – und sie fühlte sich wie eine Frau, die es mit einem verheirateten Mann trieb. Er war ihr fremd geworden, und das nach so kurzer Zeit...
Sie wird mit ihm ins Bett gehen. Er ist der Richtige dazu. Chris mag ihn anscheinend nicht, und deswegen wird es ihn auch treffen. Aber warum sollte es ihn treffen? Es interessiert ihn nicht, denn er ist einfach weggegangen, und das tut irgendwie weh... Verdammt!
Zögernd streckt sie ihre Hand aus, um anzuklingeln. Aber gerade in diesem Augenblick zuckt der erste Blitz grell über den Himmel. Das lang erwartete Gewitter findet endlich statt.
Und Irma zieht irritiert ihre Hand von der Türschelle zurück.
Eigentlich will sie das gar nicht. Sie kann ihn nicht ausstehen. Sie hat sich nicht umsonst von |
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