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Kurzgeschichten > Liebe
nicht dazu. Aber vielleicht empfindet er ja etwas für sie. Irgendwas... Ach Irma, hör’ auf, dir was vorzumachen. Der doch nicht! Und wenn, dann willst du doch alles und nicht irgendwas. Und wahrscheinlich wirst du ihn gar nicht wiedersehen.
Ihre Mundwinkel zucken, sie hat sie nicht unter Kontrolle. Nicht anfangen zu weinen, bitte nicht weinen! Sie versucht, die Tränen zu unterdrücken, und es scheint zu klappen.

Sie macht sich auf den Weg nach Hause, ihre Füße sind schwer. Nach einer Weile fängt es an zu regnen, erst wenig, dann immer mehr, bis sie schließlich wie durch eine Wasserwand hindurch läuft. Es fühlt sich am Anfang erfrischend an nach der Schwüle des Abends, aber dann ist es einfach nur kalt und ekelhaft. Ihr schönes Kleid wird als erstes nass, und danach sind es die Stoffturnschuhe, mit denen sie unachtsam durch riesige Pfützen läuft. Dann sind die Haare dran und ihr Gesicht, aber sie ist froh darüber. So kann niemand sehen, dass sie weint, denn die Tränen werden einfach weggespült. Nur sie selber weiß es, und sie schmeckt es. Der Regen schmeckt salzig, und das bringt sie dazu, noch mehr zu weinen.
Sie ist klatschnass, als sie vor ihrem Haus ankommt. Ihre Haare triefen vor Nässe, das Wasser läuft ihr in die Augen, und sie muss blinzeln, um überhaupt etwas sehen zu können. Ihre Tränen sind versiegt und haben allgemeiner Trostlosigkeit Platz gemacht.
Als sie gerade den Haustürschlüssel ins Schloss steckt, wird hinter ihr eine Autotür zuschlagen, und kurz darauf hörte sie Schritte, die näher kommen.
Gereizt dreht sie sich um, sie ist im Augenblick trotz ihres desolaten Zustands durchaus in der Lage, jedem Verfolger in irgend etwas zu treten, falls er ihr
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