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Kurzgeschichten > Liebe
Lust mehr, mit ihm zu reden. Sie laufen schweigend nebeneinander her. Es handelt sich aber nicht um ein peinliches Schweigen, sondern nur um ein... ja Schweigen.
Wieder kommt sie sich in seiner Gegenwart so unglaublich klein vor. Fast wie ein Schulkind, und durch seine gerade, unbeugsame und irgendwie autoritäre Haltung wird dieser Eindruck noch verstärkt. Er ist so dominierend, so von sich eingenommen und so fürchterlich arrogant! Welche Frau könnte das auf Dauer ertragen? Klar doch, irgendein ein süßes unterwürfiges Kuschelhäschen...
Sie nimmt eigentlich an, dass er jetzt geht, verschwindet, abhaut – wie auch immer - und sie endlich alleine lässt, aber nein, er kommt wieder mit in ihre Wohnung.
Irma schleppt sich entnervt ins Wohnzimmer, sie legt eine CD mit gesammelten MP3s auf und lässt sich dann auf ihr Dreiersofa fallen, nicht ohne vorher dekorativ die Beine an den Körper gezogen zu haben. Sie weiß, dass sie so einen unwiderstehlichen Anblick bietet, denn die Linie ihrer Beine ist perfekt...
Er guckt noch nicht einmal hin. Na gut, dann eben nicht! Er scheint der Musik zu lauschen.
Er fragt nach dem Namen der Gruppe.
„Das ist ‚the The’, aus den achtziger Jahren“, gibt Irma Auskunft. Hach, da hat sie noch ganz andere Sachen, die er bestimmt auch gut finden würde. Aber er wird sie wohl nie hören, und das ist eigentlich schade. Nur wegen der Musik natürlich.
„Nicht schlecht“, sagt er.
Sie sieht, dass er ihr total veraltetes Astronomiebuch aus dem Regal genommen hat und darin herumblättert. Was passiert jetzt? Will er sie etwa ausfragen? Wäre ja kein Wunder, er wird bald Lehrer sein, das weiß sie noch, er hat es ihr am ersten Abend erzählt, an diesem Abend, der irgendwann im Chaos versank.
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