Kurzgeschichten > Liebe |
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geschöpft. Aber er kann doch gar nichts davon wissen, und außerdem geht es ihn nix an. Trotzdem ist sie froh, dass er von alleine auf die Idee kam, der massive Typ Bernie hätte sie angerufen. Puh!
Warum zum Teufel ruft dieser Felipe ausgerechnet jetzt an, um sie seiner Freundschaft zu versichern? Was will der Kerl von ihr? War die ganze Sache nicht schon peinlich genug?
„Was ist denn mit dieser Madame?“ fragt Chris nach einer Weile.
Aha, das ist es also und nicht der Anruf. Aber warum interessiert er sich dafür? Irma überlegt. Er will mehr über sie wissen, natürlich, das ist es. Vermutlich will er allgemein alles über Frauen wissen. Und sofort fällt ihr sein Spruch vom ersten Abend ein: „Letztens bin ich mit der Freundin eines Kollegen ins Bett gegangen, und hinterher habe ich den Arm um sie gelegt, und sie hat mir von ihren Problemen erzählt...“
Und Irma fühlt urplötzlich den Groll von damals. Er geht mit der Frau eines Kollegen ins Bett, die erzählt ihm über ihre Probleme – und dann legt er den Arm um sie. Was für ein Arsch! Und welche Frau, die einigermaßen alle Tassen im Schrank hat, würde erst mit ihm ins Bett gehen und dann über ihre Probleme erzählen? Was soll der Scheiß? Allein die Vorstellung kotzt sie an. Also, überlegt Irma grimmig, wird sie ihm nur das erzählen, was sie für nötig hält, und das hinterherige Armumlegen kann er sich für andere aufsparen...
„Ich glaube, die ist nicht dein Fall.“ Sie lacht auf. Sie weiß schon, warum Madame nicht sein Fall ist. Aber das will sie ihm nicht so direkt sagen, er muss schon von alleine drauf kommen.
„Und warum meinst du das?“ Er sieht ziemlich neugierig aus.
Irma fängt locker an zu reden: „Hmmm, Madame, das ist ein weites Feld. Ich kenne sie schon unheimlich lange. Am Anfang |
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