Kurzgeschichten > Liebe |
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Worten, „bei dir schlafen lassen. Sie schläft natürlich bei Dad...“
„Das ist immer noch verdammt nahe. Und hoffentlich hängt sie mir nicht dauernd auf der Pelle...“
„Ist doch nur für einen Abend, Chrissie. Am Sonntag fährt sie wieder nach Hause.“
„Gott sei Dank!“ ächzt Chris erleichtert.
Na toll! Und was soll er morgen mit dieser liebreizenden Kusine anstellen? Er überlegt angestrengt und kommt plötzlich auf eine glorreiche Idee.
Er wird mit ihr in die Oper gehen!
Das ist genial! Ihm ist nämlich gerade eingefallen, dass Irma auch morgen in die Oper geht, in Lucia di Lammermoor – und er verspürt den unbezwingbaren Drang, sie zu sehen, wenn sie schon nicht bei ihm vorbei kommen will.
Er will einfach wissen, was sie so treibt. Und jetzt hat er sogar eine Begleiterin, zwar ein halbes Kind, aber immerhin weiblich, falls Irma ihn zufällig sehen sollte... Eifersüchtig ist sie bestimmt nicht, also kann sie ihn ruhig mit einer anderen Frau sehen. Oder ist sie doch eifersüchtig? Das wäre toll! Das wäre ein Zeichen. Andererseits hat er keine Ahnung, was sie überhaupt so empfindet, aber er muss sie unbedingt sehen!
Hoffentlich gibt es noch Karten. Wo zum Teufel kriegt man Opernkarten her? Computer befragen. Und vielleicht gibt es auch eine Vorverkaufsstelle, wo man die Karten direkt besorgen kann. Man sollte unbedingt auf Nummer sicher gehen...
„Bist du noch da, Chrissie? Was brütest du denn aus?“
„Ich überlege, ob ich mit ihr in die Oper gehen soll...“
„Wie denn, was denn? Ich traue meinen Ohren nicht!“ Wieder fängt seine Schwester an zu lachen. „Da ist doch was im Busch! Wieso gehst DU freiwillig in die Oper?“ |
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