Kurzgeschichten > Liebe |
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Und auf einmal ist Irma es, die eine seltsam abwesende Phase hat und sich merkwürdig uninteressiert zeigt.
Sie dreht sich zur Seite, um ihn nicht anschauen zu müssen, und dann kringelt sie sich zusammen, wie um sich zu beschützen.
„Was ist los, Süße?“ Seine Stimme hört sich ein wenig spöttisch an, wie immer, wenn er ‚Süße’ zu ihr sagt. Und es handelt sich natürlich um einen Witz: Irma la Douce... La douce heißt nämlich ‚die Süße’.
„Ach nichts“, grummelt sie in sich hinein.
Sie spürt ihn hinter sich, sein Körper fühlt sich so vertraut an – so hart und so männlich – obwohl der Rest ihr fremd ist. Aber das macht nichts. Nicht jetzt.
Er fasst sie um die Taille und streichelt dann die Haut unter ihren Brüsten, und das erregt sie seltsamerweise mehr, als würde er ihre Brüste streicheln. Oder ist es die Erwartung, dass er sie streicheln könnte?
„Das fühlt sich gut an“, murmelt er, und seine Hand bewegt sich langsam tiefer. Irma atmet heftig ein. Das ist auch nicht schlecht, das ist sogar besser...
Es endet in einer richtig gemütlichen Nummer, nicht so aufwühlend wie letztens die nach dem verlorenen Billardspiel, aber aufwühlend genug, weil es irgendwie zärtlich und sanft abgeht. Aber sanft ist er ja immer beim Sex, zumindest mit den Händen...
Und sie ist so müde, sie hat alles so satt, dieses Abtasten, diesen Zwang zur Vorsicht. Ihr letzter Gedanke vor dem Einschlafen ist irgendwas mit Harald, was soll sie mit ihm auf dem Land? Und sie schläft ein, während Chris noch in ihr ist.
~~~~~~~~~~~
Sie wacht auf, geweckt von einem Geräusch. Schlaftrunken lauscht sie in die Dunkelheit. Irgendetwas ist anders, ist nicht normal.
Chris liegt mit dem Rücken zu ihr, aber sein Atem geht nicht so regelmäßig wie gewohnt sondern verstummt manchmal
für lange Sekunden. |
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