Kurzgeschichten > Liebe |
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dass sie mit einem Kerl hier war. Madame, genau, sie wird Madame vorschieben. Die passt gut hier hin!
Oh Mist! Chris... Sie will ihn doch gar nicht wieder sehen, denn verarschen kann sie sich selber. Trotzdem ist er da, irgendwie hat er sich in ihrem Gehirn eingenistet...
Irma spricht dem ausgezeichneten Rotwein des Gastgebers zu, und allmählich erlebt sie den Abend wie in kurzen bewegten Bildern, manchmal mit Ton hinterlegt und manchmal auch im Stil einer Schwarzweißfilm-Groteske.
Szene 1- Harald klimpert auf seiner Gitarre herum, Irma mag das, sie bewundert Leute, die ein Instrument spielen können, sie selber kann das nicht, sie kann nur Geschichten schreiben. Irma streichelt ihm über sein schwarzes langes Haar. Harald schaut sie verträumt an, er hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Keanu Reeves.
Zwei junge Typen die aussehen wie Theologiestudenten oder wie Jesuitenzöglinge, unterhalten sich angeregt. Sie hängen aufeinander wie die Kletten, und der Gastgeber mag sie anscheinend sehr.
Szene 2 - Ein Diplom-Ingenieur, Irma weiß das, weil er es immer wieder erwähnt, erscheint mit seiner Frau. Die Gattin ist Diplom-Psychologin, auch das wird immer wieder erwähnt. Sie haben ihre Kinder mitgebracht, ein Mädchen und einen Jungen. Der Junge ist älter als das Mädchen. Beide verhalten sich total schüchtern und toben nicht in den Ecken der Neubauruine herum, wie Kinder es tun sollten. Komische Kinder, denkt Irma.
Szene 3 - Michael, der Gastgeber lässt sich über seine Kindheit aus. Er ist wohl in einem sehr gutbürgerlichen Hause aufgewachsen.
„Ach ja, wie war das früher schön“, schwärmt er. „Meine Eltern besaßen ein Musikzimmer mit einem Klavier, und es wurde immer Hausmusik gemacht. Ja, das war noch Kultur!“ |
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