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Kurzgeschichten > Liebe
ich nur in der Umnachtung des Rausches Vergebung und Verzeihen? War ich wirklich dieses emotionelle Monstrum, für das mich alle hielten? Blieb mir wirklich eine Wahl? Haben Sie sich immer unter Kontrolle? Können Sie Ihre Triebe den bürgerlichen Richtlinien unterordnen? Dann sind Sie ein glücklicher Mensch. Nein, Sie sind es nicht! Sie sind lediglich auf der sicheren Seite!

Also: Unsere Warschauer Frauen, die Kaffeehäuser, die Künstlerfeste, die falschen Freunde - und ich mit meiner spitzzüngigen Feder mittendrin. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie sie alle auf meine Glossen warteten. Wie die Auflage unseres Blattes mit dem Erscheinen meiner Kolumne in die Höhe schnellte. Ein goldenes Zeitalter, keine Frage. Dabei schüttelte ich meine Essays, Kolumnen und Reportagen mit links aus dem Ärmel, es schrieb sich praktisch wie von selbst. Wenn ich mit einem gewissen Abstand meine Artikel wieder einmal las, konnte ich gar nicht glauben, dass ich es, dass wirklich ich selbst es war, der diese brillianten Arbeiten hervorbrachte. Wie mühelos und regelrecht virtuos ich auf dem schmalen Grat zwischen Zensur und Meinungsfreiheit balancierte, dabei wie eine pseudo-intellektuelle Wildsau im Morast herumwühlte und Verborgenes an die Oberfläche zerrte, damit sich die Hyänen, die schon in den Salons darauf warteten, gierig auf das Aas stürzen konnten. Mit der gewissen Dosis Ironie oder Sarkasmus, mit reichlich Humor überzuckert und noch dazu alles leicht verdaulich verpackt, war es nur jenen, die zwischen den Zeilen lesen konnten (und wollten) möglich, das Gran Wahrheit herauszufinden, auf das es mir ankam, das die Würze des Ganzen war. Ein Trüffelschwein. Ein Schnüffler. Das
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