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Kurzgeschichten > Liebe
das alles wie eine dritte Person von außen betrachtete und mich ob der ablaufenden Klischees mokierte, so wie man eben einen Groschenroman liest oder ein dilettantisch inszeniertes Theaterstück über sich ergehen lässt, dessen Handlung man schon kennt. Es brodelte und kochte, war tragisch und für Momente dann auch wieder gut. Als es zu eskalieren drohte, lösten wir unser Verlöbnis. Das hätte unsere Rettung sein können. Klara verschwieg ihren Eltern den eigentlichen Grund unserer Trennung. Sie wurde stattdessen so krank, dass man sie in ein Sanatorium zur Beobachtung einwies. Psychisch labil und übersensibel war sie von Anfang an. Während Klara ganz langsam wieder gesundete, während sie wieder zu Kräften kam, begann ich nun meinerseits allmählich den Halt im Leben zu verlieren. Das Verhältnis zwischen Berenike, Kristina und mir kühlte sich merklich ab. Beide Frauen ergriffen Partei für Klara und entfernten sich dabei mehr und mehr von mir. Ich, der Meister des geflügelten Wortes, war unfähig, mit ihnen zu kommunizieren und die rechten Worte zu finden. Ich konnte mich nicht mehr verständlich machen, den Zerfall dieser Beziehungen nicht aufhalten. Ich schloss mich fortan meinen Künstlerkollegen näher an, die mir jedoch nebenbuhlerisch und neidisch gegenüberstanden und so gut wie gar nichts von meinem Innenleben wussten. Meine Begegnungen mit Frauen beschränkten sich fortan allein auf den körperlichen Aspekt und ließen liebevolles und zärtliches Miteinander vermissen. Vor allen Dingen kam es nicht mehr zu dem Gedankenaustausch, den ich früher so genoss. Allmählich begann ich innerlich zu verwahrlosen.

Ich stand auf der Kippe und konnte schon beinahe in den gähnenden
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