Kurzgeschichten > Liebe |
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anrufen? Ich nahm den Hörer. Deine Mutter schluchzte. Irgendwas war passiert, das war klar. Mein Herz klopfte so laut, dass ich dachte deine Mutter musste es durchs Telefon hören. Ich begann zu zittern. Eigentlich wollte ich gar nicht wissen was sie zu sagen hatte. Ich hatte viel zu viel Angst vor dem was sie zu sagen hatte. Dann sagte sie schluchzend: „Er ist tot.“ Mir blieb das Herz stehen. Ich ließ den Hörer fallen und rannte, ich wollte nur noch weg. Das konnte alles nicht sein! Das durfte nicht sein! Ich rannte solange ich konnte, dann fiel ich zu Boden und blieb weinend liegen.
Erst bei deiner Beerdigung sprach ich wieder mit deiner Mutter, bis dahin wusste ich noch nicht einmal was passiert war. Sie erzählte mir, dass du dir Schlaftabletten besorgt hattest und, dass sie dich zu spät gefunden hatten. Warum hattest du dich bloß umgebracht? Ich verstand das alles nicht. Wir hätten das doch irgendwie geschafft. Als ich vor deinem Grab stand, hatte ich Tränen in den Augen. Das Grab war noch offen, ich nahm meine Kette ab und warf sie in dein Grab. Ich wollte dir noch etwas mitgeben was dich an mich erinnerte. Dein Tod ist mittlerweile ein halbes Jahr her. Deine Eltern sind dann doch nicht umgezogen und wir hätten zusammen bleiben können.
Auf dem Hügel kam ein Hund zu mir gelaufen und riss mich aus meinen Gedanken. Es war nun schon etwas dunkler geworden und die ersten Sterne standen am Himmel. Ich setze mich auf und dachte noch kurz daran wo du jetzt wohl bist. Dann stand ich auf und ging nach Hause.
8. Juli 2008 |
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