Kurzgeschichten > Märchen |
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Stricksachen wünschen könne.
„Warum nur Stricksachen?“, erkundigte sich Marie und schaute zu den Frauen hoch.
„Weil es hier seit langer langer Zeit Brauch ist, daß jedes Jahr im Herbst unsere Kinder hier im Dorf sich neue Stricksachen wünschen dürfen!“ erklärte die Frau in dem blauen Kleid.
Marie überlegte eine Weile, klatschte dann begeistert in die Hände und sagte: „Dann wünsche ich mir...!“.
„Psst!“, rief wieder der größere Junge und flüsterte ihr leise ins Ohr, daß sie es auf einen Zettel schreiben müsse.
„Ich kann doch noch nicht schreiben!“, sagte sie laut und schaute wiederholt an das schöne rote Strickkleid der netten Frau.
„Das mache ich für dich!“, erwiderte fürsorglich der Junge.
Am anderen Tag führte die ganze Kinderschar Marie zum „Wunschbaum“ und ließen den Wunschzettel von Marie tief in das Loch hineinfallen.
Marie erzählte den Eltern nichts von ihrem Geheimnis. Die Zeit verging und die Weihnachtszeit rückte näher. Die Eltern wunderten sich nur, daß sie im Dorf nichts Weihnachtliches entdecken konnten, so wie sie es aus der Stadt kannten. Alles war so anders. Doch dachten sie nicht weiter darüber nach. Seit ihrer Ankunft hatten sie bemerkt, daß alle Kinder hier nur farbenfrohe gestrickte Kleidung trugen.
Schon lange wünschte sich Marie auch ein Strickkleid. „Bald kommt der Weihnachtsmann“, sagte eines abends der Vater „und dann wird er dir eins bringen!“.
„ Mir kann der Weihnachtsmann gar nichts bringen, weil es hier keinen gibt!“, erwiderte Marie und schaute den Vater schelmisch an.
„Wieso gibt es hier keinen Weihnachtsmann?“, fragte die Mutter zurück und schüttelte nur den Kopf.
„Laßt euch überraschen. Bald ist es soweit!“, |
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