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Kurzgeschichten > Märchen

Spatzenträume

von Heidrun Gemähling >>

Spatzenträume

Jeden Abend, zum Sonnenuntergang, kam die große Spatzenschar zu ihrem Schlafplatz zurück. In dem riesigen Efeuwirrwarr an dem alten Haus gab es nach der Rückkehr viel zu erzählen, und das Gezwitscher von alten und jungen Spatzen war in der ganzen Nachbarschaft deutlich zu hören.

Ein ganz kleiner junger Spatz mit Namen Fips wünschte sich seit langem, ein großer, bunter Vogel zu sein. Er wurde immer unzufriedener und oft hörte man ihn laut rufen:
„Ich möchte doch so gerne ein großer bunter Vogel sein!“
Bald übertönte er damit das aufgeregte Gezwitscher der anderen. Wenn er nicht rief, saß er nur still im Geäst und sah dem Treiben in seiner Umgebung zu. Die älteren Spatzen machten sich Sorgen um ihn.

Eines Tages setzten sich zwei von ihnen zu dem kleinen Spatzenkind und fragten:
„Was ist mit dir, warum möchtest du ein großer bunter Vogel sein?“
Der Kleine schaute bedrückt nach unten und murmelte:
„Weil ich einfach kein Spatz mehr sein möchte. Ich möchte groß, bunt und schön sein, und auch besonders schön singen können!“
„Diesen Wunsch wirst du dir wohl aus dem Kopf schlagen müssen. Bisher ist ein Spatz immer ein Spatz geblieben!“, sagte Tobi.
Kulle meinte: „Versuche es doch mal mit einem Traum. Manche Träume gehen in Erfüllung, wenn du es dir nur lange genug wünschst!“

Nachdenklich hüpfte der kleine Spatz an die oberste Stelle des Hauses, dorthin, wo das Efeu besonders dicht war, um seine Ruhe zu haben. Jeder hatte inzwischen seinen Schlafplatz gefunden und Stille trat ein. Es wurde immer dunkler und der Schlaf gesellte sich zu den Vögeln und den kleinen „Möchtegernanderssein“ überfiel ein Traum …...

Er befand sich in einem fernen
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