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Kurzgeschichten > Menschen
Ausbreitung des Pirols (Oriolus oriolus) in unseren Breiten zu erforschen und lag deswegen mit einem Tonbandgerät auf der Lauer, um seine Flötentöne in den dichten Baumkronen aufzufangen. Irgendwann gab ich es auf, diesen Flausen und Fantasiebildern nachzuhängen. Für die Wissenschaft war ich wohl nicht akribisch genug, wahrscheinlich auch zu wenig begabt und wurde nicht genügend gefördert. Es wurde nichts daraus. Ich bin ein mittelmäßiger Gymnasiallehrer geworden, dessen wahre Leidenschaft eben woanders liegt. Achtung, setzen Sie sich bitte nicht dorthin, das ist das Gewölle einer Schleiereule (Tyto alba)! Sehen Sie die kleinen Knöchelchen? Sie frisst die Maus mit Haut und Haar und würgt das Unverdauliche später wieder heraus.

Sie merken es also auch? Sie rümpfen doch schon die Nase, seit Sie hier sind! Nein, es kommt nicht von dem Sammelsurium aus Vogeleiern, ausgestopften Tieren und dem anderen Krimskrams. Der Geruch, den Sie wahrnehmen, ist leider mein eigener Körpergeruch. Ich kann machen was ich will, selbst wenn ich mich mehrmals am Tage dusche, nach ein paar Minuten kommt er wieder durch, bricht hervor trotz Kosmetika und Chemie. Bisher hat es noch kein Deodorant geschafft, ihn wenigstens mittelfristig zu überdecken. Als junger Mann wunderte ich mich, warum ich bei Frauen keine Chance hatte, bis mir eine meiner damaligen Angebeteten, Gerlinde, einmal brühwarm ins Gesicht sagte, dass sie meine Ausdünstung schlichtweg abstoßend fände. Sie wissen, wie verletzend solche Bemerkungen sein können. Immerhin verstand ich dadurch gewisse Reaktionen in meinem Umfeld, das Abrücken meiner Mitschüler bei jeder Gelegenheit, das Ausbleiben von Einladungen für die
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