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Kurzgeschichten > Menschen
runden Schnauze prangte ein weißer Punkt. Am lustigsten aber fand Julchen, dass das rechte Ohr steil nach oben stand, während das linke schlapp nach unten hing. Luga, wie das Mädchen den Familienzuwachs getauft hatte, wurde Julchens bester Freund. Bald war es, als verstünde das Tier jedes Wort.

Julchen hatte noch nie andere Kinder gesehen, wusste nicht, wie es war, mit ihnen zu spielen, zu scherzen und zu toben. Und doch sehnte sie sich danach.
Eines Nachts, als ihr die Gedanken daran wieder einmal keine Ruhe ließen, hatte Julchen eine Idee. Gedichte – lustige Verse! Wie oft hatte sie in dem abgegriffenen Büchlein ihres Vaters gelesen, das fast nur Gedichte enthielt. Julchen konnte kaum bis zum Morgen warten. Als es endlich hell wurde, schrieb Julchen Reime auf. Lustige Verse über Luga, ihren Vater, über die Tiere im Wald und über sich selbst. Einen kleinen Zettel für jeden Vers. Sie drehte sich eine bunte Kordel, band sie um Lugas Hals und weihte ihn in seinen Plan ein. Luga kullerte begeistert mit den Augen. Julchen steckte den ersten Zettel hinter die Kordel, gab dem Hund einen kleinen Klaps und schon sauste er davon.

Es dauerte eine Weile, bis Luga den Waldrand erreichte. Dort angekommen, nahm er einen sandigen Feldweg, der an einem plätschernden Bach entlang direkt zum Dorfteich führte. Luga hörte Kinderstimmen und rannte immer schneller, konnte es kaum noch erwarten, seinen Auftrag auszuführen. Als er die Kinder erreicht hatte, schnüffelte er sofort an ihnen herum, um sich den Geruch zu merken. Die Kinder waren ängstlich, doch da entdeckte eines von ihnen den gerollten Zettel am Halsband des Hundes. Neugierig beugte es sich zu ihm hinunter. Luga setzte sich
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