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Kurzgeschichten > Menschen

Störfeld

von Funkenflug >>

* Anfahrt * Der Bauer, dicht neben mir auf dem Feld, war fest bei der Arbeit. Sollte ich ihn grüßen? Ich guckte wenigstens freundlich aus dem Seitenfenster zu ihm hin.

Ich stand mit meinem Wagen 6 km vor Glückstadt am rechten Straßenrand. Der Parkstreifen sah so günstig aus, für mein Frühstück. Nach der Fahrt von Hamburg, erst Ost-West-Straße, dann Eidelstedt und über die Autobahn. Ich saß auf dem Beifahrersitz. Las die Zeitung, aß Knäcke mit Käse, griff zum Apfel, den ich mir in Stücke geschnitten hatte. War das schon ein böses Zeichen, daß die Apfelstücke wegrutschten und unter den Sitz kullerten? Ich stieg aus. Verriegelte die Beifahrertür. Läßt du doch so leicht auf, Wilhelm. Sagt Gerda auch immer. Ein Auto muß hübsch verschlossen sein. Mir war kalt.

In diesem Moment begriff ich, daß ich mich ausgesperrt hatte. Nun trat der junge Bauer auf mich zu. Er wies auf seinen Traktor und die riesige Egge, hinten drangekoppelt.
Fahren sie Ihren Wagen doch etwas weiter, ich komme hier schon raus, aber dann will ich auf dem Seitenstreifen auf das Feld zurückfahren.

Ich konnte den Wagen nicht zurücksetzen. Ich hatte mich ausgesperrt. Der Autoschlüssel lag drinnen. Alle Türen dicht. Einem Nervenzusammenbruch zu entgehen: würde ich das schaffen? Die Scheibe einschlagen? Schicksal? Aufgeben und Anja verpassen? Im Boden versinken, oder was?

Da sah ich, daß das Beifahrerfenster einen Spalt offen stand. Eine Schnur holen, dachte ich, und ging über die Straße zum Hof. Die Kühe, ganz nackt und weiß, sonderbare Sorte, hörten mit Kauen auf. Ich fand keine Schnur, aber einen Ast mit Gabel.
Der Bauer hatte seinen Arm ins Fensterspalt geschoben: zu eng. Er rief: das geht
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