Kurzgeschichten > Menschen |
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sich zuerst ganz gut an. Es sollte sitzen bleiben und nicht so unruhig hochkommen wie die anderen. Ich nahm ein Papiertaschentuch, entfaltete es, ging nieder in die Hocke, und fing an zu signalisieren. Vielleicht versteht es die Mars-Zeichen-Sprache, sagte ich. Erst war es irrititert eine Weile gebannt. Dann kam es in Panik hoch. Rannte schneller als die anderen. Aber ein Nachbar, bei dem hatte ich in einer Weise doch Erfolg. Er hatte nämlich meiner Zeichensprache zugesehen. Und nun stand er mit veritabler Schafsverblüffung im guten Gesicht herüberblickend regungslos da.
* Zeitschleuse *
Anja, sagte ich, es ist eine Chance darin: sich zu kennen und sich nicht zu kennen. Wir sind beide auf einer Demonstrationswiese, im Spieltrieb. Auf dem Störfeld am Deich. Hinten die grausam schimmernde Kuppel des Atomkraftwerks.
Eine Chance ist es, Anja, ein Weltinnenraum. Wir sitzen beide in ihm. Wir sprechen aufeinander los. Wie zwei Teufel. Oder wie zwei Engel. Aufsteigende oder fallende, sich sehr gefallende Engel. Ich finde es ja auch gut, sagte Anja. Wenn du mich bloß zu Wort kommen ließest. Wir gingen nun draußen vor dem Deich, unten, am Strom. Immer noch blaß und böse die Kuppel des Atomkraftwerks. Nun auf dem Deichvorland ging mir die Puste aus. Anja sprach, und immer gegen den Wind. An wichtigen Stellen drehte ich sie um, damit sie nach . . . damit sie nach hinten sprach und ich nach hinten hörte, in den Windschatten hinein.
Schafsmist auf dem Weg. Auflaufende Flut, wie sich das Wasser der Elbe von Dresden kommend gegen die Flut stemmt, die von der Nordsee hereinläuft.
Trägst du eigentlich keine Strumpfhosen? fragte ich Anja. Die "Vorwade", die da zu |
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