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Kurzgeschichten > Menschen
„Was will er denn schon wieder“, kam es ungehalten aus Inge’s Kehle.
Seit sie Präsidentin geworden war, klebten einige Wichtigtuer, wie Motten an ihr, die sich im Schatten ihres Erfolges aalen wollten. Sie kannte diesen Mayer. Er war ein Emporkömmling, ein schleimiger Wicht, der, soviel sie wusste, früher mal im medizinischen Bereich tätig war, bevor er in dieser Firma anfing zu arbeiten. Ein komplexbehafteter Zwerg in ihrem Alter, der als Mann um zwei Köpfe zu klein geraten war und sich damit aufwertete, um mit vermeintlich wortgewandten Fachausdrücken intellektuell zu wirken.
„Er ersucht schon seit Wochen, um einen Termin bei dir“, sagte Tom.
„Halt ihn mir bitte vom Leib. Ich habe für so was keine Zeit.“
„Wie du wünschst, liebe Inge.“
Dann ließ sie den Knopf der Sprechanlage los und erklärte damit das Gespräch mit ihrem Sekretär als beendet. Wieder nahm sie einen Schluck von ihrem Flachmann und legte ihn dann zurück in die unterste Schublade. Gerade rechtzeitig, bevor sich die Türe öffnete und Tom die dunkelhaarige Amazone ankündigte. Anstandshalber wartete sie, bis sich die Türe hinter der jungen Frau schloss, dann begann sie: „Ich habe Ihren Bericht gelesen. Fürchterlich. Immer wieder kann ich nur sagen. Fürchterlich. So kann man doch nicht schreiben.“
Als die junge Frau zu einer Antwort ansetzte, fiel sie ihr barsch ins Wort: „Nein, ich habe genug. Sie sind gefeuert!“
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