Kurzgeschichten > Menschen |
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Hang entlang bewegte. Irgendwie war alles so anders, denn auf den heranrollenden Maschinen saßen Gebilde aus feinsten natürlichen Blüten, die übermütig ihre Köpfe hin und her schaukelten. Sie umrundeten zweimal das idyllische Gewässer und blieben in einiger Entfernung stehen.
Harley-Max versuchte an den Nummernschildern die Herkunft zu erkennen, doch war dort nur ein Schild mit der Aufschrift „Naturnah-Harley-Reisen“ angebracht und sonst kein weiteres zu sehen.
„Das ist mal was ganz Neues!“, murmelte er vor sich hin und wandte sich augenblicklich wieder seiner im Wasser festsitzenden Blütendame zu, die sich ängstlich und unbeholfen an den Halmen festhielt, um nicht ganz im Wasser zu verschwinden.
Auf dem ersten heißen Schlitten posierte stolz und erhaben ein roter großer Klatschmohn der dem halbversenkten Blütenwesen zu verstehen gab, dass es herbeikommen sollte. Hinter dem Mohn standen weitere blütenbehangene Harleys aus Gänseblümchen, Sumpfdotterblumen, Spitzwegerich, Löwenzahn, Schlüsselblumen, Buschwindröschen, Margeriten, Kuhschellen, Vergissmeinnicht, Stiefmütterchen und auch solche, die bereits Knospen angesetzt hatten oder anfingen zu erblühen. Wo auch immer sie das laute Klatschen des anführenden Mohnes hörten, eilten sie herbei, um sich dem Corso anzuschließen.
Nun hob der alte Max die so eindringlich bittende Blütenschöne auf seine Arme, und sogleich zeigte sie in Richtung Schuppen und bat mit leiser rauer Stimme: „Hebe mich bitte auf Deine Harley und zeige mir die Berge!“.
In diesem Moment sauste ihm seine eifersüchtige Katze zwischen die Füße, denn sie konnte es nicht ertragen, dass ein anderes Wesen in seinen Armen lag. Stolpernd fiel er zu Boden und |
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