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Kurzgeschichten > Mystery

Die Katze

von Peter Gibey >>

Ich beobachte sie unauffällig und bin mir sicher, dass sie wieder grübelt. Ihre falschen Augen sind auf die Couch gerichtet. Dort sitzt Eva mit den Kindern. Zu Beginn schnurrt sie, doch plötzlich zuckt sie zusammen. Sie streckt die Krallen aus. In ihrer Vorstellung zerreißt sie mit ihren Zähnen Gurgeln und mit ihren Krallen reißt sie Fell in Fransen. Überall spritzt Blut. Mit Vergnügen leckt sie es ab. Die erschrockenen menschlichen Gesichter bemerkt sie nicht. Weinen und Geschrei befriedigen sie. Sie ist ein Raubtier. Die Beute heult oft...
"Was machst du, komm zu uns!", unterbricht meine Frau mich.
"Ich habe nur ein bisschen nachgedacht", ich bemühe mich, meine Stimme natürlich klingen zu lassen. Über den Rücken jedoch rinnt mir der Schweiß. Ich stehe auf und will zur Couch gehen, aber mir zittern die Knie. Mein Herz rast. Ich gehe an ihr vorbei. Ich tue, als ob ich sie nicht bemerke. Aus dem Augenwinkel sehe ich jedoch, dass sie jede meiner Bewegungen wachsam verfolgt. Warum hasst sie mich so sehr? Und was noch schlimmer ist, ich habe auch Angst um Eva und die Kinder. Ist es möglich, dass eine Hauskatze Menschen Schaden zufügen kann? Ich kämpfe schon seit fast einem Jahr mit diesem Gedanken. Wenn nicht meine Frau und die Mädchen wären, wäre Elsa schon lange aus dem Haus.
Als wir sie gekauft haben, hat sie mich überhaupt nicht gestört. Eigentlich hat meine Tochter Veronika sie bekommen, als sie fünf Jahre alt wurde. Sie hatte sich so sehr ein Tier gewünscht. Eva und ich wählten eine Katze aus. Meine Frau behauptete, dass Katzen reinlich sind, und ich freute mich, dass sie ein wenig die Mäuse aus der Umgebung des Hauses verjagen würde. In der
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