Kurzgeschichten > Mystery |
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lassen Sie ihn dort stehen, dann muss er nicht extra hereinkommen. Aber er wird erst gehen, wenn es erledigt ist. Es geht ja schliesslich nur um eine Umfrage, verstehen Sie?“
Der Telefonhörer drohte meinen schweissnassen Fingern zu entrutschen, gelähmt vor Angst sass ich da und dann plötzlich brachen mir Tränen aus den Augen und ich schrie: „Was wollen Sie von mir? Was zur Hölle wollen Sie nur von mir?“
Aus dem Hörer sprach nur gähnende Leere und ich liess ihn fallen. Aber ich wusste eh schon, was sie von mir wollten. Geplagt von nagender Angst und treibender Panik stand ich auf, mein Testament segelte zu Boden und dann ging ich langsam und zögernd auf die Tür zu. Erreichte sie und fasste allen verbleibenden Mut zusammen, blickte durch das Guckloch. Draussen stand der Mann vom Institut für Gesundheit, seine Knopfaugen glänzten wie schwarze Smaragde im Deckenlicht. Eine Marlboro steckte zwischen seinen Lippen und er trug eine dicke Schicht Make-up, weil ihm sonst die Haut abgeblättert wäre. Durch das Guckloch hindurch blickte mein Auge genau in die seinen, ich sah mich selbst in ihnen, die Szene aus dem Traum. Bevor das Wesen mich erschiessen konnte, war ich nach hinten gestolpert und wie ein nasser Sack auf den Boden geknallt. Mein Hinterkopf schlug schmerzhaft auf und Blut begann aus meinem Haar zu sickern. Dann schleppte ich mich in die Küche. Auf dem Tisch lag ein doppelläufiger Revolver. Ich setzte mich hin, nahm den glänzenden Stahl in die Hände, wiegte ihn, hin und her, dann brach ich in klägliches, jämmerliches Weinen aus.
Stunden sind vergangen, ich sitze immer noch hier. Drücke den kalten Stahl der Waffe gegen meine Schläfe. Was meinen Sie, soll ich es |
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