Kurzgeschichten > Philosophie |
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zwar eine Rolle zuteil, auf die Medienkonsumenten bezogen allerdings eine passive. Identifiziert man jedoch, wie Herbert Schnädelbach, die Fähigkeit zum eigenen kritischen Urteil als zentralen Punkt der Aufklärung, so ergibt sich daraus eine zentrale Aufgabe für einen Medienkonzern als Mitgestalter des journalistischen Arbeitsumfeldes: Er muss die nötige operative Freiheit bewahren, um den angestellten Journalisten überhaupt die Möglichkeit des eigenen kritischen Urteilens zu bieten. Betrachtet man einen Medienkonzern als Unternehmen im freien Markt, welches seine redaktionellen Inhalte zunehmend auf den verbleibenden Platz zwischen Publireportagen, Inseraten oder Werbeblöcken zwängen muss, kommt man zum Fazit, dass besagte Unabhängigkeit nicht per se gegeben ist. Mit steigendem wirtschaftlichem Druck, der auf Medienunternehmen einwirkt, steigt gleichermassen die Eigenverantwortung von Redaktionen und einzelnen Journalisten, selbst mündig zu handeln. Ihre Arbeit muss es sein, Informationen zu sammeln, sie auf ihre Richtigkeit zu prüfen, zu gewichten und sie in einer für die Leserschaft verständlichen Sprache zu publizieren ? Rentabilität darf im Sinne der Aufklärung nicht zur journalistischen Kernkompetenz werden!
Rentable Desinformation
Zum wirtschaftlichen Einfluss eine Situation, wie sie sich bei einer kleinen Zürcher Zeitung zugetragen hat: Kurz vor Valentinstag verfasste eine Redaktorin ein Portrait über einen Blumenhändler. Als Titel wählte sie das Zitat «Drei Franken teuerer als sonst». Es bezog sich auf den Preis einer Rose am Valentinstag. Während der Redaktionssitzung forderte der Chefredaktor, den Titel zu ändern und das Zitat zu streichen. Der |
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