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Kurzgeschichten > Science Fiction
Helen wünschte, dass ein Spiegel über dem Becken gehangen hätte, sie hätte zu gerne einmal das Gesicht des Rächers gesehen, doch so dumm war Trümmerherz nicht, sich seinen Zeugen zu zeigen.
Aus einer Pappschachtel, die neben dem Waschbecken in einem Holzregal stand, nahm Trümmerherz zwei OP-Handschuhe heraus, die er sich über die Hände streifte und ging zurück zu seinem Tisch.
»Du willst wissen, warum ich das hier tue, Daniela1997?« Trümmerherz flüsterte seine Frage fast. »Nun, du bist neu hier, dann sollst du es natürlich erfahren. Früher war ich einmal ein glücklicher Mann. Ich hatte eine liebe Frau und ein wunderschönes Töchterchen, die gerade ihren fünften Geburtstag gefeiert hat. Das war der Tag, an dem ich das letzte mal in meinem Leben gelacht habe, denn nur zwei Tage später wurde mir alles genommen, was mir jemals etwas bedeutet hat. Sie fanden sie, gar nicht weit von unserem Haus entfernt, mißbraucht und mit aufgeschnittener Kehle. Meine Frau zerbrach daran und auch ich wollte nicht mehr weiterleben. Aber der Haß hielt mich am Atmen. Immer wieder der Gedanke: Ein Vater sollte sein Kind nicht überleben müssen. Lange Zeit, nachdem ich die beiden zu Grabe getragen hatte, musste ich erkennen, dass unsere Gesetzgebung und ihre Exekutive mir nicht die ausreichende Genugtuung verschaffen konnte, und so entschloß ich mich, zu tun, was ich tue. Ich befreie die Gesellschaft von diesen Bestien. Ich jage sie, nehme ihnen den unheilvollen Antrieb, oder schlachte sie, wenn sie es verdient haben.«
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