Kurzgeschichten > Tierisches |
 |
|
oben berichtete und schwärmte, da bekam die kleine Schnecke großes Fernweh und beschloss eines Tages, auf den großen Hügel zu kriechen. Also machte sie sich im Frühjahr auf den Weg. Sie kroch und kroch - ging bis ans Ende ihrer Kräfte, machte lange Pausen und kam im Spätsommer endlich auf dem Hügel an.
Dort gab es frischen Klee, köstliche Blumen und wilde Kräuter. Sie labte sich und fühlte sich schneckisch wohl. Doch was sie am meisten faszinierte, das war der Ausblick auf die Landschaft. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Hinter der Wiese waren Wälder, die gelben Rapsfelder von denen Nimmersatt immer erzählte und im Osten die Stadt der Menschen mit vielen roten Häuserdächern und einem Kirchturm.
Die Sonnenuntergänge und Sonnenaufgänge waren die schönsten. Sie tränkten das Land in viele rotleuchtenden Farben.
Doch langsam wurde der Schnecke bewußt, dass sie hier oben nicht weilen könnte. Weit und breit waren keine Unterschlüpfe und der Herbst zeigte sich schon mit seinen goldenen Farben. Wie schnell die Zeit hier oben verging. Der Winter würde bald kommen...
Und auch die Gefahren aus der Höhe! Seufzend knabberte die Schnecke an einem Kleeblatt. In diesem Moment da wurde ihr erneut bewußt, dass es schon Herbst war, denn das Kleeblatt schmeckte schon ein wenig bitter.
Schnecki bekam es mit der Angst zu tun, denn wie sollte sie vor Wintereinbruch den Hügel hinabkommen, auch wenn es bergab noch lange nicht so beschwerlich wie bergauf wäre. Sie wußte, dass sie es nicht schaffen würde. Sie hatte sich ein Ziel in ihrem Leben gesetzt, dass sie erreicht hatte. Ihren größten Wunsch. Hier würde sie also sterben, an diesem wunderschönsten Fleck der Erde. Zwischen |
 |
zurück |
Seite
von 4 |
|
 |
Kommentare (0) |
|