Kurzgeschichten > Tierisches |
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Himmel und Erde - in der Freiheit.
Doch dann dachte sie an Nimmersatt und ihre anderen Freunde. War das Leben in den niedrigen Höhen nicht auch wunderschön gewesen? Die gemeinsamen Fressorgien, das Lachen und die kleinen, aber feinen Abenteuer?
Die kleine Schnecke wurde sehr wehmütig und begann zu weinen. Auch wenn sie nun am schönsten Fleck der Erde war, sie hatte Niemandem lebwohl gesagt und würde ihre lieben Freunde nie wiedersehen. Sie würde einsam und allein sterben und einzig und allein ihr Schneckenhaus würde irgendwann noch eine Weile an ihre Existenz erinnern.
Doch was blieb ihr übrig? Sie würde es nicht mehr rechtzeitig bis zum Wintereinbruch schaffen. Noch einmal sah die Schnecke über das weite Land, entdeckte den Baum, unter dem sie im Herbst immer an den Äpfeln gekostet hatte und von dem sie damals hinuntergefallen war. Sie sah den Schrebergarten und ihre Wiese.
Dann verzog sie sich seufzend bis in den hintersten Winkel ihres Schneckenhauses und schlief ein und wollte nicht mehr aufwachen.
*
Doch keine drei Stunden später, da hörte sie plötzlich ein Schnüffeln. Würde sie jetzt auch noch das Opfer eines hungrigen Igels oder gar eines mörderischen Marders?
Es war ein kleiner verspielter Jackrussel Terrier, der neugierig an ihr roch und ihr Haus dann mit einem Pfotenschlag in Bewegung brachte. Der Hund legte seinen Kopf schief und wollte zum Sprung ansetzen, um dem seltsamen Ding zu folgen. Doch da rief auch schon das Herrchen. "Einstein - hierher, wir gehen nach Hause - dort gibt es ein Leckerchen."
Währenddessen rollte und rollte das Häuslein, sprang über Steinchen und Wurzeln, überschlug sich und landete ein paar Minuten |
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