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Kurzgeschichten > Tierisches
allgemein, dass es doch langsam herbstlich kühl wurde, vor allem abends. Am Sonntag kam plötzlich ein heftiges Gewitter und es blitzte und donnerte unaufhörlich. Dazu fiel innerhalb kürzester Zeit eine Unmenge Regen und es begann aus allen möglichen und unmöglichen Ecken zu tropfen. Ich war etwas verängstigt, mit Gästebetreuung vollauf beschäftigt und hatte somit weder Sinn noch Zeit um an „unser Tier“ zu denken. Montagfrüh fuhren unsere Gäste wieder nach Hause und ich schaute im ersten Stock durchs Fenster.
„Ruedi komm schnell mal schauen!„ rief ich meiner besseren Hälfte zu.
„Was ist, was hast du?“ und er stand neben mir.
„Gell, das ist doch Rattenscheiss oder nicht?“ Beim „Oder nicht“ tönte eine leise Hoffnung mit.
„Ja, es sieht fast so aus. Ja, ja, beim gestrigen Unwetter hat er halt nasse Füsse gekriegt und sich hier hinter den Kaktus aufs Fensterbrett geflüchtet“.
Diese Vorstellung missfiel mir zutiefst und ich hoffte immer noch, dass es sich um einen Irrtum handeln könnte. Abends als wir beim Abendbrot sassen tappte es erneut und kratzte und schmatzte über den Ziegeln, aber wir sahen nichts. Irgendwie kam ich auf die Idee, dass man „dem Tier“ einen Namen geben müsste, damit es auch ansprechbar wäre. Von da an nun sprachen wir von „Willy“ und des Öfteren äusserten wir uns dahingehend, dass es ja noch zu ertragen wäre, wenn er oben wohne und wir unten. Allerdings konnte ich nicht umhin, wenn ich tagsüber unseren Innenhof durchqueren musste, dies fortan im Laufschritt und mit gesenktem Blick zu tun.
Unser Gast, die junge Frau, reiste etwas später ab, weil ihre Ferien zu Ende waren, und Ruedi und ich sassen eines Abends wieder beim Nachtessen.
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