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Kurzgeschichten > Wahre Geschichten
wünschten.Auch Spätdienste,die manchmal bis halb zwölf Uhr nachts dauerten oder sogar Nachtwachen zu schieben,war mir nie ganz geheuer.Besonders dann nicht,wenn man noch sogenannte "Sterbepatienten" auf der Station hatte,im Sterbezimmer.Von denen man wusste,dass sie im "Endstadium" waren.Das waren oft "Krebspatienten".Gott sei Dank aber starb mir nie jemand des Nachts unter den Händen weg.Dies erlebte ich das erste Mal,als ich einem alten Mann das Mittagessen eingab.Ich vergesse diese Mahlzeit wohl nie mehr,denn auf einmal röchelte es und hustete es ganz fest.Ich war gerade dabei,einen weiteren Löffel Kartoffelstock aus dem Teller zu nehmen.Sofort sah ich zu ihm auf,er hatte die Augen weit aufgerissen und bekam keine Luft mehr.Was nachher genau geschah,weiss ich selbst nicht mehr so genau.Schwestern und Ärzte rannten um das Bett herum,mich setzte man auf einen Stuhl,doch jede Hilfe war für den Mann zu spät.Ein junger Assistenzarzt fragte mich,ob ich ein Glas Wasser wolle,ob es gehe.Konnte dann bald nach Hause gehen.Sowieso war das auch immer ganz schlimm für mich,wenn ein Patient einen Herzstillstand hatte.Eine Zeit lang arbeitete ich auf der medizinischen Abteilung.Dort gehörten Herzstillstände fast zur Alltäglichkeit.Da rannten die Ärzte durch den Gang,öffneten die Tür und manchmal sprangen sie förmlich auf das Bett,weil es um Leben und Tod ging.Dabei knackte es manchmal fürchterlich.Naja,die Ärzte nahmen es mit einer Art "Galgenhumor",dass dies,welches knackte,ja "nur" eine Rippe war,die zerbarst,als sie dem Patienten auf den Brustkorb hechteten.Besser eine gebrochene Rippe als tot sein.Dies und vieles anderes erlebte ich während meiner "Lehrzeit,"und es macht mich irgendwie dankbar,jeden morgen gesund aufstehen zu können und meine Kinder fröhlich zu sehen.

12. Januar 2008
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