Kurzgeschichten > Wahre Geschichten |
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mir meine Papiere entgegen und fragte mich, ob ich nicht wüsste, welche Besuchsbegründungen erlaubt seien und welche nicht. Ich sagte, schon, aber was ist eigentlich wirklich dabei, Weihnachten seine Verwandtschaft sehen zu wollen? Maxim bliebe wieder „hier“, schmiss ich noch einen Knochen hinterher. Es war schon Ende 1988. Ich sah, wie es im Hirn des Beamten arbeitete. Er sah mich lange an, ich war jung und schön, und sagte verlegen wie mir schien, er könne nichts für die Bestimmungen. Ich schaute vehement zurück und fragte, die Höflichkeit in Person, aber was ist wirklich dabei, wenn ich Weihnachten den und die sehen wolle? Meine gesamte Westberlin - Verwandtschaft ist einfach zu jung, um…Der Anzug unterbrach mich und fragte, beschämt bildete ich mir ein: Haben Sie denn keine anderen, brauchbaren Besuchsbegründungen vorzuweisen? Ich: Nicht für Westberlin und für München in 5 Jahren, es sei denn, es stirbt jemand… Mein Neffe J. käme zur Schule aber das sei wohl auch nicht Grund genug…Wieder unterbrach mich der verschwitzte Anzug, der sich als Mensch erwies: Doch, natürlich, das geht, das wird sicher genehmigt. Beantragen Sie drei Wochen, dann bekommen Sie mindestens eine „durch“. Gesagt getan. Ich „durfte“ das zweite Mal in den Westen und erlebte meine Zeit dort mit aufgerissenen Sinnesorganen, ich schnappte nach Erlebnissen sämtlicher Art und kaufte bergeweise Lego Bausteine und Süßigkeiten für Maxim.
Gewidmet den liebsten Menschen, Ditte, Jürgen und Janosch, die mir damals unkompliziert halfen, mir einfach Geld zusteckten, damit ich mich vergnügen konnte und ohne, dass ich mich „abhängig“ fühlen musste, was ich natürlich war. Mein Staat gab mir nicht die |
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