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Kurzgeschichten > Wahre Geschichten
sagte: "Oh, hab ich gar nicht gemerkt, dass es regnet", dann hatte ich wenigstens die unwahrscheinliche Chance, keine Ohrfeige zu bekommen. Immer nach dem Motto, ich habe zwar sowieso keine Chance, aber dafür nutze ich die so gut ich kann. An meinem dreizehnten Geburtstag hatte ich dann das nächste Schlüsselerlebnis. Ich stand voller Freude in der Früh auf der Matte, in freudiger Erwartung netter Gesten und Geschenke und bekam gleich ohne Worte eine gestreckte Gerade, toll. Nase wieder kaputt und alles nur, weil mein Vater dachte, ich hätte etwas aus dem Kühlschrank genommen. Später stellte sich dann heraus, dass es mein kleiner Bruder gewesen ist, der mittlerweile auf der Welt war. Jetzt fing nämlich alles noch härter an, ich musste nicht mal mehr lügen, ich war schon auf Verdacht schuld und wurde dementsprechend bestraft. Mein Bruder war für mich eigentlich ein Lichtblick und ich war sehr froh, dass sich die Dinge jetzt etwas normalisieren würden, aber das geschah nicht. Mein Bruder war ja das Nesthäkchen, ein Wunschkind, nachdem sich die Familie finanziell ans rettende Ufer gebracht hatte und meine Mutter wohl noch ein Kind wollte, um die Ehe zu retten. Für mich machte das keinen Unterschied, nur dass ich nicht mehr so oft bei meiner Großmutter sein konnte, da die sich ja um ihr behindertes Enkelkind 24 Stunden rund um die Uhr kümmern musste. Also, meine Erziehung bestand dann darin, dass mir der Umgang mit Schulkameraden verboten wurde, welche auch nur den Anschein machten, dass sie was besseres oder schlechteres als ich waren. Damit war immer ein Grund vorhanden, mich zu bestrafen, denn ich traf mich trotzdem mit denen, mit wem auch sonst? Das war genial
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