Kurzgeschichten > Wahre Geschichten |
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habe und zu weinen begann, dann wurde es noch schlimmer, weil mein werter Herr Vater es nicht haben konnte, wenn ich als Junge Tränen vergoss. Zumal ich ja nach seiner alleinigen Meinung jede meiner Ohrfeigen und Prügel zurecht bekam. Heute nach dem gültigen Gesetz wäre es schwere Körperverletzung, damals war es einfach nur Erziehung, nichts weiter. Eigentlich war es ja egal was ich machte, es war nie gut. Manchmal auch berechtigt, oder wer findet es schon gut, wenn sein Kind, ich war damals elf Jahre alt, während des Urlaubes mit dem Moped des Hotelbesitzers gegen sein Auto fuhr. Zum Glück waren die beiden Söhne des Hotelbesitzers mit dabei, sonst hätte ich wohl Italien nicht mehr lebend verlassen. Das war dann auch das letzte Mal, dass ich mit in den Urlaub durfte. Im nächsten Jahr, während alle anderen Familienmitglieder wieder in Italien waren, blieb ich bei meiner Oma. Aber die habe ich bis zu ihrem Tod wirklich geliebt, auch wenn sie sehr streng mit mir war, aber wenigstens bekam ich keine Prügel. Nicht mal, als ich entgegen aller Vorschriften, die Rutschbahn Kopf voraus rutsche und unten mit der Nase gegen eine Begrenzung knallte: Nase mal wieder gebrochen, sie musste mich abends noch zum Arzt bringen und dann hoffen, dass man nicht mehr allzu viel sah, wenn meine Eltern mich abholten, denn das hätte dann richtig Zirkus gegeben. Oder als ich tropfnass zu ihr kam und fest behauptet habe, dass es nicht regnet - weil ich Lügen schon so gewohnt war und wusste, wenn ich bei meinem Vater gesagt hätte: "Ich weiß, es regnet, aber es war so schön beim Spielen", dann hätte ich eine Ohrfeige bekommen, weil ich ja bei Regen zuhause zu sein hatte. Wenn ich aber |
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