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Kurzgeschichten > Wahre Geschichten

Prenzl'Maler Als in Bützow der Zirkus absoff

von Dieter Raedel >>

Der Staatszirkus der DDR hatte zwei große Zirkusse:" Zirkus Busch" und "Zirkus Aeros" mit einem Fassungsvermögen von etwa 2500 Zuschauern pro Vorstellung und dem etwas kleineren Zirkus Berolina. Ich war bei AEROS.
Neben dem Schlossplatz in Bützow ( Mecklenburg )wurde das große Chapiteau bei unwahrscheinlichen Regengüssen aufgebaut und der Platz verwandelte sich in ein einzigartiges Schlammareal. Der Schlamm war etwa 20 cm hoch. Alle Angehörigen des Zirkus mussten ran, egal ob Zeltarbeiter, Artisten oder Dompteure. Das nannte man "zirkusübliche
Nebenarbeiten".

In Bützow galt es zunächst die Manege von Schlamm und Wasser zu befreien. Ich verletzte mich und wurde mit verbun- denem Finger als "Fotoberichterstatter" des Kampfes gegen Wasser und Schlamm eingesetzt. Da der Regen einfach nicht aufhören wollte, wurden Kanäle gezogen, die in Wassersam- mellöchern mündeten, wo ständig das Wasser abgepumpt wurde.

Ich wohnte im Tierschaukassenwagen und man konnte nur mit Gummistiefeln sich auf dem Terrain bewegen. Die Besucher erhielten die Möglichkeit, über Holzstege das abgesperrte Zirkusgelände zu betreten.

Einen Tag später hörte der Regen auf, doch der furchtbare Schlamm blieb. Mich reizte es, die Lage im Bereich meines Wohngeländes zu ändern und räumte etwa vier Quadratmeter Schlamm vor meiner Treppe weg. Danach beseitigte ich den Schlamm in einer Breite von zirka 1 1/2 Metern Richtung Tierschaukassen-Besuchertreppe. Hinter den Schlamm- bergen schachtete ich nochmals Schlamm aus, damit das Wasser abfließen konnte.
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