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Kurzgeschichten > Wahre Geschichten

Reichstag - Verhüllung und meine Bilder 1995

von Dieter Raedel >>

Wrapped Reichstag Christo und Jean-Claude 23.6. bis 6.7.95

Nach langem Streit quer durch alle Parteien, ob der Berliner Reichstag verhüllt werden soll oder nicht, entschied man sich im Februar 1993 für die Verhüllung des geschichtsträchtigen Gebäudes des deutschen Volkes. Rita Süßmuth warb für die Verhüllung, damit sich die Deutschen mit der Geschichte des Reichstages befassen sollten und Wolfgang Schäuble war absolut dagagen, da er keinerlei Experimente mit diesem sensiblen Gebäude wollte. Bei der Abstimmung stimmten 292 Abgeordnete für die Verhüllung und 223 dagegen. Somit war der der Kampf von Christo und Jean-Claude nach 23 Jahren mit dem Erfolg endlich besiegelt.

Am 17. Juni, einem sehr bedeutenden Datum in der Geschichte der Deutschen, begann die Verhüllung. Es wurden 20.000 Meter Stahlseile, 80.000 Meter Polypropylen - Seile sowie 100.000 Quadratmeter Synthetikstoff von 95 Gewerbekletterern verknüpft und Meter für Meter herunter gelassen. Am 23. Juni 1995 war es soweit: der Reichstag war verpackt. In einem unvorstellbaren Jubel wurden Christo und Jean-Claude gefeiert. Immer wenn er auf dem Balkon des gegenüberliegenden Hauses erschien, entbrannte ein nicht zu beschreibender Beifall.

Viele Maler hatten den Braten gerochen und hatten im Vorfeld den Reichstag unter Verwendung der Grafiken Christo's gemalt und waren sofort zur Stelle, um diese Bilder direkt am Reichstag zu verscherbeln. Respekt vor der Leistung des weltberühmten Kollegen hatten sie nicht. Die Sicherheitsleute vertrieben diese Malerinnen und Maler. Sie alle erhielten Platzverweis für die Tage der Verhüllung.

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