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DER SPÄTE HERBST
Der späte Herbst kommt sonnig, aber kühler,
die letzten Blüten widerstehen Frost,
und frische Knospen wachsen, wie erhofft
auf kahlen Zweigen. Die Natur wird stiller.
Man meint, im Spätherbst würde alles sterben,
doch setzt es jetzt zu neuen Knospen an,
ganz mutig schreitet die Natur voran;
sie fängt nun damit an, ganz neu zu werden.
Im späten Herbst beginnt das nächste Frühjahr
sich zu entwickeln vor dem Winter noch,
und manche Frühlingsblume blüht dann doch
viel früher, als sie zu erwarten war.
Wo Weidenbüsche sich an Ufern wiegen,
sind ihre Zweige schon entblättert kahl,
verziert sind sie mit Kätzchen erster Wahl,
schon im November sind sie ausgetrieben.
Sie lassen sich vom Sonnenlicht umrahmen,
und streben in das tiefe Himmelsblau,
der Wind spielt mit den Zweigen, friert den Tau
zu Reif, dass sie zu größter Schönheit kamen.
Die Sonne glitzert auf den Wellen silbrig,
das Glitzern schlängelt sich durchs enge Tal,
gehauchte Wölkchen schweben leicht und willig,
verzieren im Gebirge Landschaften vital.
© Brigitte Waldner |
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