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WÄHREND DER BÄR IN DER HÖHLE SICH AUF DIE ANDERE SEITE DREHT

von Filip Lohti >>


WÄHREND DER BÄR IN DER HÖHLE
SICH AUF DIE ANDERE SEITE DREHT,
GESCHIEHT ALLES ANDERE AUCH.


SATZFETZENPROMENADE


FILIP LOHTI







Teil 1

An der Hochschule für Tiefseetaucherei
lerne ich mit den Fischen reden und unter Wasser singen: Maikäfer flieg, der Vater ist im Krieg.

Ich drehe den Tisch um und sitze hinein und sage
"das ist mein Viermaster" und segle über den Tod hinaus.

Ich, der Kapitän.
Ich, der Affe im Hause des Dichters.



Ich bin so sehr
wie ein erfundenes Wort
auf einem Blatt Wind.



Die Texte auf meinem Kissen
müssen in der Nacht
ihren Niederschlag gefunden haben.
Von unsichtbarer Hand
mit dem Schatten eines hellblauen Fadens
gezeichnet und die Federn
während meiner Gratwanderung
fallen gelassen.

Wer das Glück hier findet,
nimmt es mit
wie die eigene Nase und erinnert sich
des Frühlings, des kurzen Lebens und der vollen Dinge. Irgendwo weht es ein paar Zettel vom Tisch
und dann verschwindet
eins ums andere für immer.

Bin ich in Eile,
während der Bär in der Höhle sich auf die andere Seite dreht? Wer kommt hier in tausend Jahren vorbei
und bleibt stehen?
Ich werde ein Urmensch sein.



Ich schliesse meine Augen und bin genau da,
wo der Fisch aus dem Wasser steigt und
sich in einen Vogel verwandelt.
Und während ich die Augen wieder öffne,
sehe ich gerade noch,
wie das Ei des Vogels
ins Wasser fällt.

Die Luft wird etwas dünner,
wenn ich einen Gedanken fallen lasse,
und wenn er ankommt,
raschelt das Laub.
Mit jeder Bewegung werde ich etwas sterblicher.
Aber endlich bin ich da
und unendlich dort.

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