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Lyrik > Fantasy

TAROT-Gedicht

von Funkenflug >>

Bist du Nike, der Sieg
oder geflügelt
oder mit Panther-Leib
diejenige,
die das Rad dreht oder hält
auf zwei Schiffchen
steht das Gerüst

Der Gaukler hebt den Arm
er hält die rechte Hand
nahe dem Tisch
auf dem das Schwert liegt
und das Glas steht
und der runde Spiegel blinkt
aber unter dem Tisch blüht die Tulpe

Wie schmal und klar dein Gesicht ist
Gerechtigkeit
wie überdimensional das Schwert
und wie zärtlich die Waage,
die du vorsichtig hältst

Nimm doch die krankenschwesterhafte
Krone vom Haupt, Königin
die Haare sind so strähnig so blond
so mädchenhaft
wie der ungeküßte Mund

Das Schicksal hat eine freie Brust
die, volle zwei Kugeln,
gleich gerichtet in die Luft
und nach vorne und nach oben steht

Wie gibst du dich, Welt,
locker und spielbereit.
hat nicht in den vier Ecken
dir das Mitspielen
Figuren gesetzt,
die dir Gaukel- und Gleichgewichtsstöcke
aus den Händen nehmen werden?

Wie kalt bist du und unbekleidet, Tod,
kämmst mit der Sense die Menschenweide
wo Blüten, wo Blätter, wo Hände und Köpfe sind

Der Wagen hat königliche Kraft.
In flinken Pferdegesichtern
siehst du Ferne, die er erreicht.
Wie der Lenker das Unterwegssein probt
im Voranblick die Waage suchend
das Gleichgewicht auf der Fläche
Das bläst die letzte Musik,
die Noten sind schon ganz hell geworden
im überirdischen Glanz.

Jüngstes Gericht:
Wir in der Tiefe zählen unbekleidet
zuerst die Finger und dann dieTaten.

Wie gelb wie fruchtig du bist, Sonne,
mit ins Außen lockenden Händen:
deinen satten Strahlen
die nach uns greifen,
die wir dich kosten
als Leben, als Licht:
zwei auf der Erde
die eine Hand, einen Arm
auf der Schulter fühlen
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