| Lyrik > Humor |
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Und der Frieden zog ein im grossen China,
wie er seit Urzeiten gewesen noch nie da.
Denn mit Meng war so glücklich der Kaiser Ming,
dass die Freude am Kriegen ihm ganz verging.
Er vollbrachte keine Heldentaten mehr.
Das vermisste Ling, der Dichter aber schmerzlich sehr.
Er weilte sich lange, in China war nix los,
über das er konnte schreiben, ein dramatisch' Epos.
Verzweifelt schlich er sich nach draussen vor die Mauer,
beklagte dort sein Los und war auch sonst recht sauer.
Er hegte finstre Pläne, und schimpfte: Stutzfriedgopf,
als plötzlich was von hinten ihn zieht an seinem Zopf.
Zwei Äuglein sieht er blitzen,
in schmalen, schrägen Schlitzen.
Was tust Du an der Mauer,
umgibt Dich etwa Trauer?
So piepst die spitze Stimme der Schönen hinter ihm,
dass es ihm gleich verschlaget, das Hören und die Stimm.
Es war bescheiden gesagt, die schönste Chinesin,
und der Ling, der verliebt sich, wie noch nie er's gewesin.
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