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Bruchteil einer Millisekunde

von Harald (Tom) Gressel >>

Bruchteil einer Millisekunde

Saß heute zur frühen Stunde,
draußen dunkel und kalt,
vor meinem dampfenden Kaffee,
versunken in morgendliche Gedanken,
in meine kleine Welt schauend,
im Hintergrund sanfte Musik.

Vor mir mein Tagebuch, Kaffee und Kerzenlicht,
eine begonnene Skizze eines Baumes,
mit Blättern – unzähligen,
meine Augen vertiefen sich in das noch unvollendete Naturgeschöpf,
meinem Blick folgen Gedanken,
diese Poesie entsteht.

Unzählige Blätter, an unzähligen Ästen
Große, Kleine, Grüne, Welke und Trockene,
Gelbe und Herabfallende auf den Grund
Ein Baum gewachsen in Jahren, Jahrzehnten, ja vielleicht,
Nein ganz sicher – in Jahrhunderten.
Das noch unfertige Bild gestaltet neue Bilder in mir.

Einen Namen, dem Baum mit seinen unzähligen Blättern,
ruft mir meine innere Stimme,
einen Namen braucht es!
Bin mir nicht sicher, gebe meiner Stimme nach,
„Stammbaum“ kommt an die Oberfläche.
Herkunft, Natur, Erde, Welt, Universum.

Jedes Blatt hunderte Generationen vor mir,
ich als klitzekleines Teil einer, der tausend Fasern eines Blattes.
Sammelort für tausende von Brüdern und Schwestern.
Entstanden aus einem Stamm.
Alle denselben – nicht den Gleichen – Ursprung!
Versammelt auf einem kleinen Blatt.

Das kleine Blatt, verliert sich in den unzähligen
ohne dieses, wäre der Baum unvollständig.
Im Frühling mit Knospen und Blüten umgeben!
Im Sommer kräftig und grün!
Im Herbst bunt!
Im Winter scheinbar nicht mehr da!

Im nächsten Jahr entsteht neues Leben
weitere unzählige Generationen
ein endloses Kommen und Gehen.
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